in
memoriam
Dr. Werner Speckmann
(1913 - 2001)
Dr. Werner Speckmann wurde am 21. August 1913 in Dortmund geboren.
Er studierte die Rechtswissenschaften zwischen 1933 und 1936 an den Universitäten in Bonn und Münster/Westfalen. Im Jahre 1937 promovierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster unter dem Dekanat von Prof. Dr. Max Kaser mit dem Thema „Das Ermessen der Verwaltungsbehörden und seine Kontrolle durch die höchsten Verwaltungsgerichte“. Nach seiner Referendarzeit war er ab 1939 als Gerichtsassessor in Zivilsachen tätig und wechselte 1942 als Beamter in das Reichspatentamt (Abteilung „Warenzeichen“). Nach dem Krieg und seiner Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft im Jahre 1945 wurde er ab 1946 wieder im Justizdienst beschäftigt, zunächst als beauftragter Richter beim Amtsgericht in Hamm und ab 1949 beim Oberlandesgericht in Hamm. 1950 wurde er Landgerichtsrat beim Landgericht Dortmund. Nach einer zwischenzeitlichen Verwendung beim Deutschen Patentamt in München (1951 bis 1953) kehrte er 1953 zum Oberlandesgericht in Hamm zurück und wurde zum Oberlandesgerichtsrat ernannt. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1976 befasste er sich insbesondere mit Fragen des Familien- und Erbrechts; daneben war er bis 1968 Mitglied des Justizprüfungsamtes beim Oberlandesgericht Hamm. Er verfasste von 1952 bis 1954 zwei und von 1968 bis 1974 weitere 32 juristische und rechtspolitische Abhandlungen.
Sein erstes Schachproblem erschien am 13. August 1929. Seither ließ ihn – mit einigen, namentlich durch Studium und den Krieg bedingten längeren Unterbrechungen – das Interesse an der Problemkomposition nicht los, wobei seine Vorliebe der Darstellung logischer Kombinationen und Aufgaben mit wenigen Steinen galt. Seit 1959 war er „Internationaler Schiedsrichter“, seit 1967 auf Grund der Anzahl seiner in die FIDE-Alben aufgenommenen Probleme und Studien (erforderlich waren 20 Punkte, insgesamt erzielte er 58,17 Punkte) auch „Internationaler Meister“ der F.I.D.E. (Fédération Internationale des Échecs) für Kompositionsschach. Von 1959 bis 1982 war er 1. Vorsitzender (danach Ehrenvorsitzender) der „Schwalbe, Deutsche Vereinigung für Problemschach“. 26 Jahre lang (1963 bis 1988) hat er in der – dann in Schach-Report, wo er bis 1991 (zuletzt in verkleinertem Umfang) die Rubrik weiterführte, aufgegangenen – traditionsreichen „Deutschen Schachzeitung“ den Problemteil redigiert und dabei unter anderem in den Jahren 1963 bis 1982 mehrere Aufsätze unter der Rubrik „Problemschachliche Metamorphosen“, später umbenannt in „Skizzen zum Problemschach“, veröffentlicht. 1993 wurde ihm die Goldene Ehrennadel des Deutschen Schachbundes, 1995 dann – nach Einführung solcher Ehrungen auch dort – die der „Schwalbe ...“ verliehen.
Dr. Werner Speckmann verstarb am 23. Februar 2001 in Hamm/Westfalen im Alter von 87 Jahren.
Dokumente / Links:
Werner Speckmanns elektronische Schachbücher
(mit Informationen und Materialien zum Problem- und Märchenschach)Informationen über Werner Speckmann in der deutschsprachigen Wikipedia
(Internet-Enzyklopädie)"Westfälischer Anzeiger und Kurier“ (Hamm, 19. Mai 1967)
"Westfälischer Anzeiger“ (Hamm, August 1993) zum 80. Geburtstag
"Schwalbe"-Sonderheft 141A (August 1993) zum 80. Geburtstag
Speckmann - Übersicht über seine juristischen und rechtspolitischen Abhandlungen
Urkunde der VWM (Vereinigung für wissenschaftliche Meinungsforschung; Amsterdam) und der AWMM (Arbeitsgemeinschaft für Werbung, Markt- und Meinungsforschung; Zürich) vom 2. Mai 1975, verliehen an Speckmann "für sein Buch 'Blick hinter den Vorhang' und in Würdigung seines Einsatzes für das 'ungeteilte Recht'".
"Der Spiegel“ (Heft Nr. 4/1975) - "Personalien" - auch hier abrufbar.
Google-Büchersuche nach Büchern von und mit Hinweisen auf Speckmann
Ausgabe Nr. 2/2005 mit einem Schachproblem von Speckmann (Herausgeber der Schachspalte: Dr. Helmut Pfleger) - auch hier abrufbar.
Ausgabe Nr. 30/1981: "Wehe dem, der nicht pariert" - auch hier abrufbar.
Gästebuch (auf der Website www.problemschachbuch.de)