Lösung der
Problemschachaufgabe

 

Schach-Report, 1995

a) wie Diagramm                          4 #
b) ohne Sf5                                          

 

 

a)1.Sd6! Td6:+ 2.Kc1 Tc6  3.Dc6: Ka2: 4.Da4#
                  
  Td1+ 3.Dd1: Ka3: 4.Da4#

b)1.Kc1! Td1+ 2.Dd1: Ka2: 3.Da4#
         Tc8  2.Dc8: Ka2: 3.Dh3  Ka1  4.Da3#

 

Dazu der Kommentar des Autors:

a) Zieht der wK mit 1.Kc1? sofort aus dem Schach, so genügt das zwar auf 1. ... Td1+ (2.Dd1: Ka2: 3.Da4#), auf 1. ... Tc8 ist aber nach 2.Dc8: Ka2: kein zweizügiges Matt möglich. Es muss daher durch Verstellung des Turms erreicht werden, daß dieser die  Dame von einem für Weiß günstigeren Feld aus fesselt und so dort von ihr geschlagen wird. Zu spät kommt Weiß, wenn er erst nach 1.Kc1 Tc8 mit 2.Lc4 fortsetzt: dies endet nach 2. ... Tc4: 3.Dc4: im Patt. Die Lenkung des sT muss somit bereits auf der d-Linie erfolgen, wofür drei Züge zur Auswahl stehen: 1.Ld5?, nach 1. ... Td5:+ 2.Kc1 Tc5 3.Dc5: fehlt es jedoch an dem jetzt benötigten Mattzug; 1.Sd4?, nach 1. ... Td4:+ 2.Kc1 Tc4 kommt es aber mit 3.D,Lc4: wieder zum Patt:; und schließlich 1.Sd6, nun mit Erfolg. weil nach 1. ... Td6:+ 2.Kc1 Tc6 3.Dc6: die Dame so günstig steht, dass sie auf 3. ... Ka2: mattsetzen kann..

Thematisch gesehen ist dies ein Schlag-, speziell ein Schlagfeldverlegungsrömer: sofort 1.Kc1?... als Hauptplan scheitert daran, dass nach 1. ... Tc8 2.Dc8: Ka2: der sT von der Dame auf einem für Weiß ungünstigen Feld geschlagen ist:: mit dem Vorplan 1.Sd6 Td6:+ wird deshalb der sT auf eine andere Linie gelenkt, auf des er zwar analog wie im Probespiel nach 2.Kc1 die Hauptplandrohung durch Fesselung der wD parieren kann, nun aber auf 2. ... Tc6 ihr Schlagzug der Dame ein Matt im 4.Zuge ermöglicht.

Weil zudem für den Vorplan eine Auswahl zwischen mehreren analogen Lenkungen (durch 1.Ld5, 1.Sd4 und 1.Sd6) besteht, handelt es sich um einen Römer der höheren logischen Struktur. - Zugleich liegt hier eine Beugung vor: die ebenfalls ursprüngliche aber von vornherein schlechte Verteidigung gegen den Hauptplan, 1. ... Td1+, bleibt nach der Vorplanlenkung bestehen, während die in der Fesselung der Dame bestehende gute Parade seitens des sT durch dessen Lenkung ausgeschaltet (durch eine schlechte ersetzt) wird.

Um diesen Römer in seiner geringstmöglichen Zügezahl und ohne Vorschaltung eines unthematischen Zugpaares darzustellen, muss - was übrigens bei dieser recht beifällig aufgenommenen Aufgabe von keinem der zahlreichen Löser in ihrem Kommentar beanstandet worden ist - der weiße König zu Anfang im Schach stehen.

b) In a) verstellte nach 1.Kc1? Tc8 2.Dc8: Ka2: der Springer auf f5 der Dame den Weg für den pattvermeidenden Langzug (2.Dc3?) nach h3, der dort rechtzeitig zum Matt geführt hätte; durch die Entfernung des Springers ist dies nun möglich geworden.

 

Entnommen dem Buch:

Werner Speckmann, „Schachmatt in 4 und mehr Zügen", 2. Auflage 2001, Nr. 203

(Das elektronische Schachbuch findet sich hier)

 

 

 

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